Auftraggeber: bmvit, Mobilität der Zukunft, 2. Ausschreibung
Laufzeit: März 2014 bis Februar 2016 (24 Monate)
Projektpartner: Technische Universität Wien, komobile w7 GmbH, FACTUM Chaloupka & Risser OG
Projektbeschreibung:
Am Beginn des Projekts wurde ein theoretischer Rahmen entwickelt, der mit den drei Dimensionen „Angebot“, „Einstellung“ und „Verhalten“ als Grundlage dient, Multimodalität im Personenverkehr besser verstehen zu können. Aufbauend auf diesem besseren Verständnis von Multimodalität wurde im Rahmen von OPERMO ein Operationalisierungssystem entwickelt, das diese drei Dimensionen multimodaler Mobilität berücksichtig, um diese erfassbar, messbar und interpretierbar zu machen. Dieses OPERMO-Operationalisierungssystem stellt das Grundgerüst des entwickelten Monitoringsystems für Multimodalität dar, das es ermöglicht, Multimodalität in verschiedenen Detaillierungsebenen nach Indikatoren zu beschreiben. Für die Anwendung des OPERMO-Operationalisierungssystems gibt es keine räumlichen Einschränkungen. Das OPERMO-Operationalisierungssystem kann beispielsweise sowohl für Erhebungen in ländlichen Gemeinden als auch Großstädten herangezogen werden. Je nach (Komplexitäts-) Anspruch (z.B. Aussagen, die als Ergebnis einer Erhebung getätigt werden sollen, einzubindende Zielgruppen etc.) und der Verfügbarkeit von Ressourcen im Rahmen einer Erhebung besteht die Möglichkeit der geeigneten Adaption des Operationalisierungssystems für das jeweilige Erhebungsdesign.
Das OPERMO-Monitoringsystem ist als theoretische Toolbox zu verstehen, die je nach Erhebungsinteresse bzw. Erhebungsrahmen das OPERMO-Operationalisierungssystem anwendet, und damit verschiedene Ebenen des multimodalen Mobilitätsverhaltens abdeckt. Grundlage für das Monitoring stellen die in OPERMO erarbeiteten und festgeschriebenen Basisdefinitionen von Multimodalität in den Dimensionen „Angebot“, „Einstellung“ und „Verhalten“ dar. Möchte man Indikatoren, die über die Basisdefinition hinausgehend Multimodalität erfassen bzw. erklären, sind eine Spezifizierung mittels Forschungshypothese und –frage, und folge dessen, die Formulierung einer detaillierteren/ spezifischen Definition erforderlich.
Das OPERMO-Monitoringsystem ermöglicht als Instrument systematisch zu untersuchen, ob und gegebenenfalls wie (über welchen Beobachtungszeitraum, welche Distanz, mit welchen Verkehrsmitteln etc.) sich Menschen (multimodal) fortbewegen, welche (multimodalen) Mobilitätsangebote ihnen zur Verfügung stehen und welche Einstellung die Menschen zu multimodalem Mobilitätsverhalten haben. Wird dies in periodischen Abständen angewandt können aus diesen Ergebnissen Entwicklungen und Trends zu multimodalem Mobilitätsverhalten abgelesen werden. Erst durch diese Definitionen und die fallspezifische Anwendung des OPERMO-Monitoringsystems kann beispielsweise der Anspruch, Multimodalität aus ökologischer Sicht zu bewerten, intersubjektiv nachvollziehbar und begründbar erfüllt werden.
Das ebenfalls im Projekt OPERMO entwickelte „Handbuch Multimodalität“ beschreibt den theoretischen Rahmen zur Berücksichtigung von Multimodalität in Mobilitätserhebungen. Es stellt ein zusammenfassendes Papier dar, das sich in erster Linie an Personen fachrelevanter Disziplinen richtet, die bereits Erfahrung im Feld von Mobilitätserhebungen aufweisen und Multimodalität erfassen und/oder monitoren möchten. Das Handbuch Multimodalität ist bewusst keine Anleitung im Sinne eines „Kochrezepts“, da eine solche entweder den Rahmen des Projekts weit übersteigen würde oder eine zu starke Einschränkung auf bestimmte Erhebungsziele, Erhebungsmethoden, Indikatoren etc. bedingt hätte.
Ansprechpartner: DI Dr. Alex Neumann, MA MSc