MobiHelfer2

Abseits alltäglicher und „routinierter“ Wege treten bei mobilitätseingeschränkten Personen häufig Schwierigkeiten auf, die die Mobilität erschweren oder verunmöglichen. MobiHelfer II hat zum Ziel, ein System zu entwickeln, in dem mit Hilfe moderner und durch möglichst alle betroffenen Personen nutzbare Kommunikationstechnologien persönliche Hilfe in einschränkenden Situationen organisiert werden kann.

Auftraggeber: bmvit, Mobilität der Zukunft, 6. Ausschreibung

Laufzeit: September 2016 bis August 2018 (24 Monate)

Projektpartner: TU-Wien, Institut für Verkehrswissenschaften; WU-Wien, Institut für Transportwirtschaft und Logistik; Wiener Hilfswerk; equality; IT-eXperience Informationstechnologie GmbH; Vereinigung sehbehinderter Menschen

LOI-Partner: ÖBR- ÖSterreichischer Behindertenrat; Club 81; Hilfsgemeinschaft; Lebenshilfe Niederösterreich; BHW Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich; Praxisoase; Land Oberösterreich; SBB – Schweizerische Bundesbahnen; Westbahn Management GesmbH; Raaberbahn; zhaw – Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften; Wiener Linien; Graz Linien Holding

Projektbeschreibung: Personen mit Mobilitätseinschränkungen sind im Regelfall im Rahmen Ihrer Alltagsmobilität auch aufgrund diverser Unterstützungsmaßnahmen gut organisiert. Abseits alltäglicher und „routinierter“ Wege treten jedoch häufig Schwierigkeiten auf, die die eigenständige Mobilität erschweren oder verunmöglichen. Das betrifft auch Personen mit temporärer Mobilitätseinschränkung, für die viele alltagsübliche Wege aufgrund ihrer „neuen“ Einschränkung nicht routiniert sind. Ziel des Projektes MobiHelfer2 ist es, ein auf moderne Kommunikationstechnologie gestütztes System zu entwickeln, welches insbesondere bei nicht routinemäßig durchgeführten Wegen zielgerichtet durch Vermittlung helfender Personen dort unterstützt, wo eigenständige Mobilität spürbar erschwert ist oder aus Sorge Wege gar nicht angetreten werden.

Personen, die bereit sind Hilfe zu leisten, können sich im System MobiHelfer einmalig registrieren und sich nach Verfügbarkeit temporär als helfende Person zur Verfügung stellen. Personen, die im Rahmen der durchgeführten Wege punktuell so eingeschränkt sind, dass sie eigenständig nur unter großen Schwierigkeiten oder gar nicht mobil sind, können über das System MobiHelfer Hilfe anfordern. MobiHelfer stellt dabei eine Schnittstelle zwischen „hilfsbereiten“ und „hilfebedürftigen“ Personen dar. Die Vermittlung kann sowohl über eine Smartphone-Applikation als auch telefonisch unter Einbeziehung einer Servicestelle erfolgen.

Es wurde das System MobiHelfer in seiner Gesamtheit entwickelt und dabei die erforderliche Applikation bzw. die Möglichkeit der telefonischen Hilfevermittlung prototypisch umgesetzt und im Feldversuch getestet. Für die Tests wurden das System inklusive Servicezentrale und helfender Personen versuchsweise aufgebaut und Personen, die Hilfe benötigen, gezielt geschult, über das System Hilfe anzufordern. Dabei wurden die technische Zuverlässigkeit des Systems sowie die Akzeptanz und der Nutzen hinsichtlich der Steigerung der eigenständigen Mobilität ermittelt. Ergebnis des Projektes MobiHelfer2 ist die konkrete Aussage darüber, ob das angedachte System zur punktuellen Unterstützung mobilitätseingeschränkter Personen durch unmittelbare Vermittlung helfender Personen technisch und organisatorisch funktioniert und von den betroffenen Personen akzeptiert wird. Durch die prototypische Entwicklung und Testung des Systems werden alle relevanten Grundlagen für eine darauf aufbauende effektive und effiziente Umsetzung geschaffen. Durch das System MobiHelfer soll ein Großteil der mobilitätseingeschränkten Personen auch abseits täglicher Routinen eigenständig mobil sein können.

Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger