CargoPV

CargoPV hat zum Ziel Maßnahmen zu konzipieren, welche es erlauben, das dichte Netz des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere des hochrangigen Schienenverkehrs, für den Transport von Kleingütern zu nutzen.

Auftraggeber: bmvit, Mobilität der Zukunft, 7. Ausschreibung

Laufzeit: März 2017 bis Februar 2018 (12 Monate)

Projektpartner: FH-Oberösterreich Forschungs-GesmbH; TU-Wien, Institut für Verkehrswissenschaften; ÖBB-Personenverkehrs AG; Promotion & Co

LOI-Partner: Schweizerische Bundesbahnen; Raaberbahn; WESTbahn Management GmbH; swissconnect; veoloce; Walk space; Newrail – Newcastle University; DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Projektbeschreibung: Bedingt durch den zunehmenden Onlinehandel und durch die immer enger werdende Vernetzung der Geschäftswelt nehmen sowohl im privaten als auch im Business-Bereich die Transportbedürfnisse an Kleingütern zu. Eine wichtige Rolle spielen dabei im B2B-Bereich zeitnahe Transporte, oftmals auch über längere Distanzen. Beispiele dafür betreffen dringende Ersatzteil-Lieferungen, Vertragsoriginale, Warenmuster oder sonstige Eilsendungen. Da derzeit keine standardisierten hochfrequenten KEP-Services existieren, werden dringende Sendungen mit Einzelfahrten auf der Straße teuer und umweltbelastend durchgeführt. Auch im privaten Bereich besteht eine Nachfrage nach Möglichkeiten des zeitnahen aber dennoch kostengünstigen Versands über längere Distanzen, beispielsweise für das Nachsenden vergessener Urlaubsutensilien oder Reise- bzw. Ausweisdokumente.

In Österreich sowie in weiten Teilen Europas gibt es ein dichtes Netz des öffentlichen Personenverkehrs. Insbesondere das System Bahn bietet einen regelmäßigen Verkehr sowie hohe Geschwindigkeiten über längere Distanzen, welches synergetisch für den Transport (zeitsensibler) Sendungen genutzt werden könnte. Im Vergleich zu früheren Jahren, als nahezu jeder Zug eigene Gepäck-/Paketwagen führte, gibt es heute an Bord der meisten Züge jedoch keine geeignete (räumliche und technische) Infrastruktur, welche den gesicherten Transport von Kleingütern erlaubt. Ziel des Projektes CargoPV war es, zu analysieren, ob und unter welchen Voraussetzungen das dichte Netz des öffentlichen Personenverkehrs, insbesondere des hochrangigen Schienenverkehrs, zum Transport von Kleingütern genutzt werden kann. Um die fehlende Infrastruktur in den Fahrzeugen zu kompensieren, wurden drei mögliche Transportszenarien näher betrachtet:

1) Variable Nutzung allgemein zugänglicher Räume in Bahnhöfen und Mehrzweckabteile in den Waggons, beispielsweise durch andockbare Transportboxen.

2) Reisende als mögliche „PaketträgerInnen“ im Sinne von „Crowd Logistics“.

3) Eine Kombination der beiden Szenarien zur Erschließung flexibler Transportketten.

Weitere sich im Projekt auftuende Möglichkeiten wurden ebenso in der Konzeption berücksichtigt. Das Projekt CargoPV war ein Sondierungsprojekt und hatte das Ziel herauszufinden, ob an derartigen Systemen ausreichende Nachfrage besteht und wie es aufgebaut sein muss, damit es von zukünftigen Bedarfsträgern angenommen wird und zuverlässig funktioniert. Das Ergebnis und der Mehrwert des Projektes CargoPV waren eindeutige Aussagen darüber, ob das neuartige Kleinguttransportsystem unter Nutzung bereits vorhandener, nachhaltiger Mobilität im Rahmen des existierenden, öffentlichen Personenverkehrs realisierbar ist.

Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger