Auftraggeber: bmvit, Mobilität der Zukunft, 5. Ausschreibung
Laufzeit: Juli 2015 bis Juni 2016 (12 Monate)
Projektpartner: FH Oberösterreich, Logistikum Steyr; IT-eXperience Informationstechnologie GesmbH; TU-Wien, Institut für Verkehrswissenschaften
LOI-Partner: checkrobin GesmbH; swissconnect AG; Österreichische Post AG; ÖAR – Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs; Mobilitätsargentur Wien – Fußverkehrsbeauftragte der Stadt Wien; Walk-space – der österreichische Verein für FußgängerInnen; Designer Outlet Center Parndorf; Raiffeisenbank – Klimaschutz-Initiative; Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften; Newcaste University – newrail; Schweizerische Bundesbahnen
Projektbeschreibung: Bedingt durch den zunehmenden Onlinehandel und durch die immer enger werdende Vernetzung der Geschäftswelt nehmen sowohl im privaten als auch im Business-Bereich die Transportbedürfnisse an Klein-Gütern zu. Eine wichtige Rolle spielen dabei im B2B-Bereich zeitnahe Transporte über oftmals kurze Distanzen. Im privaten Bereich sind Fragen rund um den Versand und Empfang von Gütern hinsichtlich der Flexibilität (z.B. erforderliche Anwesenheit) von Bedeutung. Erfolglose Zustellversuche führen oft zu einem zweiten, häufig auch erfolglosen, Zustellversuch und danach zur Hinterlegung. Dies führt zu einem unproduktiven zusätzlichen Verkehrsaufwand mit entsprechender Umweltbelastung. Besonders in (sub)urbanen Räumen gibt es einen hohen Anteil nachhaltig und aktiv mobiler Menschen. Alleine die Wiener Linien befördern täglich ca. 2,5 Mio Fahrgäste. Ca. 40% aller Wege in Wien werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ca. 33% gänzlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Diese Zahlen verdeutlichen das große Potential zur Kleingutbeförderung unter Nutzung alltäglicher, nachhaltiger und aktiver Mobilitätsformen.
Ziel des Projektes GutZuFuß war es, zu analysieren, ob und unter welchen Voraussetzungen die vorhandene aktive und nachhaltige Mobilität mit dem Bedürfnis der Kleingutbeförderung verschmolzen werden kann. Ein Umsetzungsszenario lässt sich folgendermaßen skizzieren: Personen, welche Güter bei Alltagswegen mitnehmen könnten, registrieren sich im System und lassen sich auf ausgewählten Routen orten bzw. bestimmen über einen Routenplaner den geplanten Weg. Möchte eine Person nun ein Gut versenden, gibt sie im System den gewünschten Abhol- und Zielpunkt und passende Zeitfenster an. Es wird automatisch die nächstgelegene Person lokalisiert, auf deren Route die gewünschte Abhol- und Zustellstelle liegen und die Verknüpfung zwischen beiden Personen hergestellt. Neben B2B-„Botendiensten“ bietet sich dieses System v.a. im Bereich der letzten Meile an. Ergebnis von GutZuFuß ist eine klare Aussage, ob ein Kleinguttransportsystem unter Nutzung bereits vorhandener aktiver und nachhaltiger Mobilität im urbanen und im suburbanen Raum realisierbar ist.
Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger