MobiHelfer

Ziel des Projektes MobiHelfer war es, ein konkretes Servicepaket für mobilitätseingeschränkte Personen zu entwickeln, welche die Tür-zu-Tür-Mobilität entscheidend erleichtert oder erst ermöglicht und von Verkehrsbetreibern in deren Etappenplänen gem BGStG umsetzbar ist.

Auftraggeber: bmvit, Transnationale Projekte IV2Splus, 2. Ausschreibung

Laufzeit: März 2012 bis August 2014 (30Monate)

Projektpartner: TU-Wien, Forschungsbereich für Eisenbahnwesen ; TU-Wien, Forschungsbereich für Verkehrsplanung ; BP-International Consulting; ÖAR – Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation; SBB – Schweizerische Bundesbahnen; BÖV – Schweizerische Fachstelle Behinderte und öffentlicher Verkehr

LOI-Partner: ÖBB-Personenverkehr AG; Wr.Linien GmbH & Co KG; Postbus GmbH; GKB – Graz-Köflacher Eisenbahnbetrieb GmbH; Raab-Ödenburg-Ebenfurther Eisenbahn AG; Salzburg AG Lokalbahn und Stadtbus; Wiener Lokalbahnen AG; Flughafen Salzburg; VCÖ – Verkehrsclub Österreich; ÖZIV – Österreichischer Zivil-Invalidenverband; Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen; Mechatron Schnabler GmbH & Co KG; Walkspace; NSB – Norwegische Eisenbahnen; Iarnród Éireann – Irische Eisenbahn; Bulgarian Administration Executive Agency

Projektbeschreibung: Zahlreiche nationale und internationale Gesetze, Normen und Richtlinien legen fest, dass uneingeschränkte Zugänglichkeit für alle Nutzergruppen, unabhängig von etwaigen Mobilitätseinschränkungen, zu den Verkehrssystemen gegeben sein muss. Dabei ist auf die größtmögliche Selbstständigkeit der jeweiligen Gruppen zu achten. Aufgrund erforderlicher Übergangsbestimmungen einerseits und baulicher Gegebenheiten andererseits, ist in vielen Bereichen der Mobilität in der näheren Zukunft als auch mittelfristig, und punktuell auch langfristig, keine durchgängige Barrierefreiheit durch bauliche, organisatorische und informationstechnische Maßnahmen gegeben (wie z.B. bei Unregelmäßigkeiten oder vor Reisebeginn). Besondere Schwierigkeiten zeigen sich im ländlichen Raum. Zusätzlich gibt es zahlreiche Personengruppen, für die rein bauliche Maßnahmen nicht ausreichen, um tatsächlich in vollem Umfang uneingeschränkt mobil sein zu können. Als ein Beispiel von vielen seien ältere Personen mit schwindender Körperkraft genannt, die aus eigener Kraft nicht oder nur sehr eingeschränkt mobil sein können.

Um diese Lücken schließen zu können ist es sinnvoll und notwendig, entlang der Mobilitätskette und deren kritischen Schnittstellen teilweise punktuelle, teilweise auch entlang der gesamten Mobilitätskette begleitende Serviceleistungen anzubieten. Im Projekt MobiHelfer wurde anhand von bestehenden Best-Practice-Analysen und unter Einbeziehung der relevanten NutzerInnenbedürfnisse in direkter Rücksprache mit Betroffenen und Verbänden ein für die Alltagsmobilität und für überregionale Reisen geeignetes Mobilitätshelfer-Servicepaket entworfen. Dieses soll allen mobilitätseingeschränkten Personen, diese sind Menschen mit Geh-, Seh-, oder Hörbehinderung, Menschen die darauf angewiesen sind einen Rollstuhl zu nutzen, ältere Personen, sowie kleinwüchsige Menschen, Personen mit Kinderwagen und Gepäck aber auch allein reisende Kinder, im Rahmen ihrer Alltagsmobilität sowie bei überregionalen Reisen deren Mobilität erleichtern bzw. überhaupt ermöglichen.

Es wurde ein modulares Dienstleistungspaket kombiniert mit modernen Informationssystemen entworfen, dessen Module die jeweils spezifischen Anforderungen der verschiedenen potentiellen Nutzergruppen bestmöglich und kostengünstig erfüllen. Jedenfalls muss die eigenständige und unabhängige Mobilität aller Personen gewahrt bzw. wo möglich verbessert werden, weshalb danach getrachtet wird, überall dort unterstützende Maßnahmen zu setzen, wo noch Lücken der Barrierefreiheit in der Reisekette auftreten. Diese Maßnahmen können punktuelle, wenn sinnvoll und notwendig, auch breite Unterstützung darstellen.

Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger