Multisensuelles Fahrzeug

Entwurf und Konzeption eines multisensuellen Schienenfahrzeuges zur geschlechtsspezifischen Optimierung des vom jeweiligen Fahrgast subjektiv empfundenen Komforts

Ziel des Projektes war die Erstellung eines Anforderungskataloges für eine allgemeine Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Nahverkehrs mit besonderem Fokus auf eine gendergerechte Gestaltung von Schienenfahrzeugen im Personenverkehr.

Auftraggeber: bmvit, FEMtech Forschungsprojekte 4. Ausschreibung

Laufzeit: März 2016 bis Februar 2018 (24 Monate)

Projektpartner: Fachhochschule St. Pölten ForschungsGmbH; TU-Wien, Institut für Verkehrswissenschaften; Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ); DI Dr. Michael Petz

Projektbeirat: RTCA; Wiener Linien; Wiener Lokalbahnen; Siemens AG Österreich; WIMEN

Projektbeschreibung: Es ist Ziel der Verkehrspolitik, einen möglichst hohen Anteil des Straßenverkehrs auf nachhaltige öffentliche Verkehrsmittel zu verlegen. Um ausreichende Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr zu generieren, ist es unumgänglich, dessen Attraktivität in allen Bereichen zu steigern. Eine Attraktivitätssteigerung führt einerseits zu einer gesteigerten Inanspruchnahme des Systems, gleichzeitig aber auch bei all jenen, die ohnehin schon Nutzerinnen und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel sind, zu spürbaren Komfortsteigerungen und somit zu nachhaltiger Zufriedenheit.

Im öffentlichen Verkehr, insbesondere im Schienenverkehr, gibt es eine Vielzahl an Einflussfaktoren, die den Komfort der Fahrgäste maßgeblich beeinflussen, z.B. akustische, optische oder Geruchsempfindungen im Fahrzeug, Ansprüche beim Sitzen oder Stehen im Fahrzeug, Abgrenzung zu anderen Reisenden, Sicherheitsempfinden, Temperaturempfinden und vieles mehr. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist der Aufenthalt in den Verkehrsmitteln. Ziel muss es sein, Fahrzeuge zu entwickeln, in denen sich möglichst viele, im Idealfall alle, Fahrgäste wohl fühlen.

Hinsichtlich der vielfältigen Wohlfühl-Faktoren gibt es insbesondere geschlechtsspezifische Unterschiede, die v.a. in unterschiedlichen Wahrnehmungen zwischen Frauen und Männern manifestiert sind. Um Fahrzeuge entwickeln zu können, die für alle Reisenden einen spürbaren Komfortgewinn bedeuten, muss insbesondere auf die differenzierte Wahrnehmung eingegangen werden. In angewandten Szenarios werden die Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung von und in den Vorlieben für Umgebungseigenschaften so übersetzt, dass beide Geschlechter optimal angesprochen werden können. Es wurden im Projekt umfangreich die Komfortkriterien, die Erwartungen sowie die aktuellen Problembereiche aus dem geschlechtsspezifisch differenzierten Blickwinkel tiefgehend analysiert und darauf aufbauend Maßnahmen entwickelt, welche den unterschiedlichen Anforderungen aus Sicht der Frauen und der Männer gerecht werden. Ziel des Projektes war es einen klaren Anforderungskatalog zu entwickeln, in dem für künftige Fahrzeuge jene Anforderungen eindeutig geregelt sind, die für Frauen und Männer einen entsprechenden Komfortgewinn versprechen.

Ansprechpartner: Mag. Alex Schubert