Partizipationstool I

Wichtige verkehrliche Planungsentscheidungen in Österreich und der Europäischen Union bedürfen guter und valider Datengrundlagen über den Güterverkehr. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungsquellen und Verfahren sind diese Daten nicht vollständig und nicht komplett kompatibel. Sie weisen eine tendenzielle Untererfassung des Straßengüterverkehrs auf. Ziel dieses Vorhabens ist die Lieferung eines Konzepts zu einem validen, methodisch klar konzipierten, laufenden und automatisierten Gesamtprozess der Datenzusammenführung und –bereitstellung für den Güterverkehr sowie eine prototypische Umsetzung zur Demonstration der Machbarkeit.

Auftraggeber: bmvit, ways2go. 3. Ausschreibung

Laufzeit: November 2010 bis Dezember 2011 (24 Monate)

Projektpartner: Mediative Soluations OG, one’s own, Universität für Bodenkultur Wien, Michaela Piruskins

Projektbeschreibung: 

Der Anteil der Bevölkerung, der an der Planung und Entwicklung des eigenen Lebensumfelds mitgestalten und mitbestimmen möchte, ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen. Die Realisierung von mobilitätsrelevanten Infrastrukturprojekten ist nur noch möglich, wenn möglichst gute Lösungen erarbeitet werden, die auf ausreichende Akzeptanz bei allen betroffenen und beteiligten Akteurinnen und Akteuren treffen – und dies bedarf eines professionellen, effizienten und konstruktiven Partizipationsprozesses.

Das Projekt Partizipationstool soll erstmalig ein optimales Zusammenspiel von technischen und nicht-technischen Methoden in Partizipationsprozessen über die Entwicklung eines technologiebasierten Planungswerkzeugs zur Reduktion von planungs- und prozessbezogenen Barrieren und zur Unterstützung bzw. signifikanten Verbesserung der Bürgerbeteilung in mobilitätsrelevanten Planungsprozessen ermöglichen.

Die angestrebten Projektergebnisse bauen auf den derzeit existierenden Methoden der Partizipation, dem rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmen sowie Erkenntnissen aus der Praxis der Partizipation auf. Im Projekt werden als Grundlage für die Konzeption des Partizipationstools die Anforderungen von allen in Partizipationsprozessen beteiligten Personen, Personengruppen, Institutionen, Unternehmen etc. erhoben und analysiert. Nach der prototypischen Umsetzung wird das Partizipationstool einem realen Feldtest unterzogen. Dieser Test unter Realbedingungen wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert und führt zu einer Beschreibung weiterer notwendiger Schritte, um aus dem Prototypen des Partizipationstools ein marktfähiges Endprodukt entwickeln zu können. Hinsichtlich Marktchancen wird eine Wirtschaftlichkeitsanalyse vorgenommen und ein Betreibermodell entwickelt werden.

Der zu entwickelnde Prototyp des Partizipationstools besteht aus zwei Teilen: Das Frontend enthält sämtliche Online-Applikationen, die direkt im Partizipationsprozess eingesetzt werden können. Das Frontend entspricht dem im Partizipationsprozess nach außen sichtbaren Teil des Partizipationstools. Das Backend stellt die Planungs- und Verwaltungsebene des Partizipationstools und damit des gesamten Partizipationsprozesses dar. Hier wird die Gesamtarchitektur der Partizipation geplant und erstellt, werden alle Online-Applikationen betreut sowie alle Offline-Methoden und die Schnittstellen zwischen „online“ und „offline“ verwaltet. Das gesamte Tool ist modulartig aufgebaut, um damit je nach Bedarf eines Partizipationsprojekts unterschiedliche Varianten bezogen auf Methoden und Umfang realisieren und anwenden zu können.

Vom Einsatz des Partizipationstools profitieren alle beteiligten Personen Personengruppen, Institutionen, Unternehmen: Beteiligungsverfahren werden konstruktiver und effizienter (Zeit und Kostensparungen), die Planungssicherheit steigt, die Planung und Durchführung von Partizipationsprozessen wird klarer und professioneller und die Akzeptanz für erarbeitete Lösungen und die Barrierefreiheit im Zugang zu Partizipationsverfahren wird deutlich erhöht.
Das Partizipationstool kann in Beteiligungsverfahren im Rahmen mobilitätsrelevanter Infrastrukturprojekte auf kommunaler, regionaler, nationaler aber auch internationaler Ebene eingesetzt werden. Neben der öffentlichen Verwaltung und der Politik zielt das Partizipationstool auch auf mobilitätsrelevante Infrastrukturprojekte ab, die von privaten Unternehmen umgesetzt werden.

Ansprechpartner: DI Dr. Alex Neumann, MA MSc