smartBOX

Das Projekt smartBOX will die wachsenden Transportbedürfnisse im Bereich der Gütermobilität bei gleichzeitiger Ressourcenverknappung durch die Konzeption eines intelligenten und ganzheitlichen Lösungsansatzes revolutionieren. Visionäre Mechanismen der autonomen Verkehrsoptimierung gepaart mit branchenübergreifenden Transport- und Servicemodellen sowie der Entwicklung intelligenter Behälter-, Transport-, Informations- und Kommunikations-Technologien lösen unter Nutzung des Internets und neuer Pool-Geschäftsmodelle die Herausforderungen der wachsenden Kleingütermobilität, steigern die Lebensqualität und schonen die Umwelt.

Auftraggeber: bmvit, Mobilität der Zukunft, 3. Ausschreibung

Laufzeit: September 2014 bis August 2016 (24 Monate)

Projektpartner: Technische Universität Wien, Forschungsbereich für Eisenbahnwesen; Fachhochschule St.Pölten; Fachhochschule Oberösterreich; Post AG; Chep; KEBA; promotion&Co

LOI-Partner: SBB – Schweizerische Bundesbahnen/ Transport & Logistik; DB-AG – Deutsche Bahn AG / Kuriergepäck; Newrail – Newcastle University; DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt; ZHAW – Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften

Projektbeschreibung: Der Transport von Kleingut (Stückgut, Gepäck und Pakete) nimmt nicht zuletzt bedingt durch steigende Nachfrage im Onlinehandel stark zu. Heutige Zustellservices sind hinsichtlich der KundInnenbedürfnisse jedoch relativ unflexibel (z.B. ist die persönliche Anwesenheit an der Zustelladresse oder eine persönliche Abholung in einer Filiale erforderlich) und damit wenig kundInnenfreundlich, andererseits sind sie durch häufig notwendige mehrere Zustellversuche ineffizient. Durch ein zukünftig integriertes System für autonome Kleinguttransporte soll es ermöglicht werden, das Gesamtverkehrsaufkommen bei steigenden Transportbedarfen massiv zu reduzieren und gleichzeitig auch die Personenmobilität durch die Entwicklung eines System für einen öffentlichen Güterverkehrs zu fördern. Z.B. können auch Personen Kleingüter verschiedenster Art befördern lassen statt dieses selbst per Pkw zu transportieren, wodurch eine Art öffentlicher Güterverkehr parallel zum öffentlichen Personenverkehr installiert wird.

Um eine derartige Zielsetzung umsetzen zu können, umfasste das Forschungsprojekt smartBOX die Konzeption folgender Systemkomponenten:

Konzeption eines standardisierten Mehrwegbehälters mit eigener Intelligenz zur Steuerung und Navigation der Transporte und zum benutzersicheren Zugriff („smartBOX“).

Entwicklung eines Poolsystems zur Verfügbarmachung, Bewirtschaftung und Kontrolle der öffentlichen smartBOX-Transporteinheiten im B2B- und im persönlich/privaten Bereich (B2C) unter Nutzung von elektronischen Tracking&Tracing-Methoden und unter Einsatz internetbasierter Kommunikations-Technologien („Internet der Dinge“, GPS-Naviagation, M2M „machine-to-machine communication“ etc.).

Konzeption von vandalismusgeschützten Abhol- und Aufgabeterminals zum flächendeckenden Einsatz an Hotspots des öffentlichen Raums oder in privaten Wohnsiedlungen sowie der Adaption von Warenübergabestationen (z.B. Expedit, ..) für den Bereich B2B („smartTERMINAL“).

Konzeption eines Transportdienstleister-übergreifenden, intermodalen multi-channel Transportsystems, das die Transportbedarfe selbständig erkennt und bündelt und Mehrfachfahrten zu Bedarfsträgern vermeidet.

Konzeption der IT-Funktionalität mit Schwergewicht auf Transparenz und Zugriffschutz von Daten unter der Prämisse dezentraler autonomer Teilsysteme.

Konzeption eines Business-Modells, das einerseits möglichst günstige und distanzabhängige Transportpreise ermöglicht, die Kosten der Leistungsträger abdeckt und auch kompatibel zu Systemen bisheriger Dienstleister ist.

Das Ergebnis des Forschungsprojekts smartBOX ist die klare Definition aller Anforderungen (insbesondere der NutzerInnen), der technischen und ökonomischen Möglichkeiten und die reale Machbarkeit der Vision eines intelligenten Systems der Gütermobilität und dient als Basis für ein folgendes Umsetzungsprojekt.

Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger