Auftraggeber: Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung, Fast Track Digital 1. Ausschreibung, 2020
Laufzeit: September 2021 bis August 2023 (24 Monate)
Projektpartner/-innen: Technische Universität Wien, Institut für Verkehrswissenschaften; IT-Experience Informationstechnologie GmbH; Seven Fountains IT Solutions GmbH; Elisabeth Oberzaucher e.U.
LOI-Partner/-innen: Siemens Mobility Austria GmbH; Alstom Deutschland AG; Stadler Rheintal AG; Verband der Bahnindustrie; Interautomation Deutschland GmbH; OpenTrack Railway Technology GmbH; DB Fernverkehr AG; DB Engineering & Consulting GmbH Australia; ÖBB-Personenverkehr AG; WESTBahn Management GesmbH; ÖBB-Holding G&D; Ötztaler Verkehrsgesellschaft mbH; NÖVOG; a|p|t design; Andreas Vogler Studio; Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs; Club 81 – St.Pölten; Österreichischer Behindertenrat; Aston University Birmingham; Universität Zagreb; Universität Zilina; Deutsches Zentrum für Raum und Luftfahrt e.V.
Projektbeschreibung: Die Innenraumgestaltung von Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs hat einen wesentlichen Einfluss auf das Fahrgastverhalten. Innenräume bei Fernverkehrszügen, die z.B. dem Gedanken einer Effizienzsteigerung durch Sitzplatzmaximierung folgen, sind in der Realität ineffizient, da durch diese Planung geeignete kund/-innengerechte Gepäckabstellbereiche kaum oder gar nicht vorhanden sind. Dies führt zu vielen nicht verstaubarer Gepäckstücke mit dem Effekt, dass durch Gepäck verstellte Sitzplätze nicht benutzbar sind und der Fahrgastwechsel deutlich länger dauert! Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass an Hauptreisetagen bis zu 20% der Sitzplätze nicht benutzbar sind und sich die Fahrgastwechselzeit im Vergleich zu idealen Designs verdreifachen kann! Diese führt zu einer sinkenden Kapazität und zu einem höheren Energieverbrauch, da durch längere Haltezeiten in den Stationen die Fahrgeschwindigkeit auf der Strecke höher sein muss, um den Fahrplan einhalten zu können. Im Sinne der Nachhaltigkeit des öffentlichen Verkehrs sind die Fahrzeuge so zu optimieren, dass tatsächlich ein maximal möglicher Auslastungsgrad und eine kürzest mögliche Fahrgastwechselzeit erreicht werden können.
Basierend auf 20 Jahren Forschung im Bereich des Fahrgastverhaltens wurde (aus Gründen der Finanzierbarkeit) eine Makrosimulationssoftware entwickelt, um damit für genau diese Fragestellungen Fahrzeuglayouts beurteilen zu können. Mit Hilfe einer Mikrosimulation können jedoch wesentlich genauere, umfangreichere und realitätsnähere Berechnungen des Fahrgastverhaltens durchgeführt werden. Um dieses Tool in der Branche zu etablieren und frustfreies und effektiveres Interagieren mit dieser zu gewährleisten, muss des Weiteren ein ausgereifter, leicht bedienbarer 3D Editor entwickelt werden. Somit können in kürzerer Zeit wesentlich effizientere und nachhaltigere Fahrzeuglayouts geplant werden. Bislang gibt es nur Mikrosimulationstools zur Simulation von Personenströmen in Gebäuden, welche zwar theoretisch auch in Fahrzeugen angewandt werden können, die jedoch sämtliche Fragestellungen im Bereich der Gepäckunterbringung gar nicht behandeln und im Bereich der Fahrgastwechselzeit falsche Ergebnisse liefern, da das Verhalten von Personen im Freien oder in Gebäuden nicht mit dem Verhalten von Fahrgästen in Zügen vergleichbar ist.
Ziel und Ergebnis von TrainOptimizer 2.0 ist die Entwicklung eines neuartigen Mikrosimulationstools inklusive eines einfach bedienbaren 3D-Editors zur Optimierung von Fahrzeuglayouts. Dadurch können die Ergebnisse hinsichtlich des Fahrgastverhaltens nicht nur wesentlich genauer sondern auch thematisch umfangreicher abgebildet werden (inklusive Fragen zur Barrierefreiheit, zu Komfortfaktoren und eine gleichberechtigte Nutzbarkeit), wodurch sehr genaue Evaluierungen von Fahrzeugen möglich sind und damit deutlich effizientere und nachhaltigere sowie gleichberechtigt zugängliche Fahrzeuge entwickelt werden können.
Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger