IMoVe Güter

Wichtige verkehrliche Planungsentscheidungen in Österreich und der Europäischen Union bedürfen guter und valider Datengrundlagen über den Güterverkehr. Aufgrund der unterschiedlichen Erhebungsquellen und Verfahren sind diese Daten nicht vollständig und nicht komplett kompatibel. Sie weisen eine tendenzielle Untererfassung des Straßengüterverkehrs auf. Ziel dieses Vorhabens ist die Lieferung eines Konzepts zu einem validen, methodisch klar konzipierten, laufenden und automatisierten Gesamtprozess der Datenzusammenführung und –bereitstellung für den Güterverkehr sowie eine prototypische Umsetzung zur Demonstration der Machbarkeit.

Auftraggeber: bmvit, I2V, 4. Ausschreibung

Laufzeit: Juni 2011 bis Juli 2013 (26 Monate)

Projektpartner: Universität für Bodenkultur Wien, WU-Wien – Institut für Transportwirtschaft und Logistik, Paradigma Unternehmensberatung GmbH

Projektbeschreibung: 

Für wichtige Planungsentscheidungen in Österreich und der Europäischen Union werden gute und valide Datengrundlagen des Güterverkehrs benötigt. Dies gilt sowohl für Planungsentscheidungen des Infrastrukturbereiches als auch für organisatorische und finanzpolitische Maßnahmen, die alle eine große Tragweite für den Wirtschaftsstandort Österreichs und für die Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung Österreichs haben. Ziel dieses Vorhabens ist die Lieferung eines Konzepts zu einem diesen Planungsentscheidungen vorgelagerten, methodischen, laufenden und automatisierten Prozess der Datenbereitstellung für den Güterverkehr in Österreich. Im Mittelpunkt der Beauftragung steht der Güterverkehr auf der Straße. Auf anderen Verkehrsträgern (Schiene, Binnenschifffahrt) ist jenes Aufkommen von Interesse, das vor allem im Vor- und Nachlauf von Transportgroßbehältern (Container, Wechselbrücken) durch intermodale Verkehre generiert wird und auch die Straße benützt.

Für die Ermittlung des Güterverkehrsaufkommens und der entsprechenden Verkehrsleistung stehen eine Reihe von Datenquellen zur Verfügung. Diese Quellen umfassen die amtliche Güterverkehrsstatistik Österreichs, die europäischen Verkehrsstatistik des Statistischen Dienstes der Europäischen Kommission, sowie ergänzende nationale Erhebungen, darunter vor allem die Erhebung zum alpenquerenden Güterverkehr (CAFT), die Daten der elektronischen Maut auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen, sowie Querschnittserhebungen auf dem hochrangigen Straßennetz sowie den Straßen in der Verwaltung der Bundesländer. Aus den unterschiedlichen Erhebungsinhalten und -methoden dieser Datenquellen ergeben sich eine Reihe von Inhomogenitäten, die eine gemeinsame Auswertung nicht ohne weiteres möglich macht. Diese sind in räumliche, zeitliche und inhaltliche gegliedert und reichen beispielsweise von der Untererfassung in der amtlichen Straßengüterverkehrsstatistik, über die Inkompatibilitäten in der europäischen Statistik (Unterschiede in den Erhebungen der Mitgliedstaaten, bis hin zu Inkompatibilitäten mit den elektronischen Mautdaten für den LKW-Verkehr der Asfinag. Ausgehend von einer umfassenden Analyse der zur Verfügung stehenden Datenquellen, werden die Daten innerhalb des zu konzipierenden Prozesses auf ihre Qualität geprüft und aufbereitet.

Nach Maßgabe der bestehenden Inhomogenitäten werden diese miteinander harmonisiert (z.B. mit einem Verfahren nach dem Prinzip der Entropiemaximierung) und dort, wo dies durch fehlende Information nicht möglich ist, durch Imputationstechnik in geeigneter Weise ergänzt. Plausibilisierung erfolgt anhand endogener Datenquellen. Nach Fertigstellung des im Projekt entwickelten Konzepts zur Verbesserung der Grundlage der Straßenverkehrsstatistik wird dieses für ein Bezugsjahr für Österreich angewandt.

Ansprechpartner: Mag. Alex Schubert