LML

Das Ziel von LML war es, ein geeignetes System zu entwickeln, welches die Lücke im öffentlichen Verkehr zwischen der Verkehrszielstation (z.B.: Bahnhof) und dem eigentlichen Reiseziel (z.B.: Hotel) effizient schließt und gleichzeitig auch die erforderliche Vor-Ort-Mobilität bei diesen Reisen sicherstellt.

Auftraggeber: bmvit, ways2go, 2. Ausschreibung

Laufzeit: März 2010 bis August 2011 (18 Monate)

Projektpartner: Technische Universität Wien, Forschungsbereich für Verkehrsplanung; Österreichische Energieagentur – Austrian Energy Agency; one’s own gmbh; invent GesmbH

LOI-Partner: ÖBB-Personenverkehr AG; VCÖ – Verkehrsclub Österreich; WKO – Fachverband der Fahrzeugindustrie; Denzel Mobility Carsharing GesmbH; Alpine Pearls; Donau Niederösterreich Tourismus GesmbH – Wachau 2010 Impuls; Salzburger Land Tourismus GesmbH; Oberösterreich Tourismus

Projektbeschreibung: Die „Letzte Meile“ ist dreifachem Sinne zu definieren. Einerseits muss der Weg vom Zielpunkt des jeweiligen Verkehrsmittels (Bahnhof, Flughafen etc.) zum eigentlichen Reiseziel (z.B.: Hotel) zurückgelegt werden, gilt analog auch in umgekehrter Richtung für die „Erste Meile“, andererseits ist auch die sogenannte Vor-Ort-Mobilität hinzu zu zählen. Für etwa 70% der PKW-Reisenden ist die mangelnde Mobilität am Reiseziel (ohne eigenes Auto) ein wesentliches Entscheidungskriterium, nicht öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Um v.a. den umweltfreundlichen Bahnverkehr zu fördern ist es unumgänglich, diese „Letzte Meile“ bestmöglich zu überbrücken. Gleichzeitig ist dieser Lückenschluss auch für die Tourismuswirtschaft von großer Bedeutung, da viele Reisende Ihr Urlaubsziel genau nach den Kriterien der „Letzten Meile“ auswählen und somit mangelhaft erschlossene Regionen einen Standortnachteil haben.

Das Projekt LML zielte darauf, die genannte Lücke in der Mobilitätskette in dreifacher Hinsicht zu schließen. Auf den Kenntnissen bestehender Systeme wurde durch deren gezielte Weiterentwicklung ein geeignetes Gesamtkonzept erarbeitet, welches Reisenden ermöglicht auch in den oft benachteiligten ländlichen Regionen vom Ausgangsort zum nächstgelegenen öffentlichen Verkehrsmittel zu gelangen sowie ihre Reise von der Zielstation (z.B.: Bahnhof) zum Zielort (z.B.: Hotel) eigenständig und unmittelbar fortzusetzen. Dasselbe Konzept dient auch zur Befriedigung der Mobilitätsbedürfnisse vor Ort. Es wurde im Rahmen von LML ein Gesamtsystem entwickelt, welches aus einem geeigneten Geschäftsmodell, der Weiterentwicklung von Reservierungs- und Ortungssystemen (z.B. für Handys) sowie geeigneten Fahrzeugen besteht.

Das konkrete Szenario lässt sich z.B. für Bahnreisen wie folgt darstellen: Der Fahrgast kann zusammen mit den Reiseunterlagen oder im Zuge der Fahrplanauskunft seine Anschlussfahrt am Zielbahnhof mit bestellen. Am Zielbahnhof besteigt er das vorreservierte Fahrzeug (ähnlich wie bei bestehenden Carsharingsystemen) und fährt zum Zielort. Dort kann er im öffentlichen Straßenraum das Fahrzeug abstellen, wodurch es anderen Personen sofort für die Fahrt zum Bahnhof oder für die Mobilität vor Ort zur Verfügung steht. Abgestellte Fahrzeuge können via Internet oder Handy geortet und reserviert werden. LML untersuchte die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Implementierung eines solchen Systems. Zusätzlich wurden die Grundlagen für ein geeignetes Fahrzeugkonzept entwickelt.

Ansprechpartner: DI Dr. Bernhard Rüger